(Jünkerath) Der Umbau der Bahnstation in Jünkerath, auf halber Eifelstrecke zwischen Köln und Trier, beginnt im Juni. Alles in allem werden die Arbeiten sieben Millionen Euro kosten und etwas mehr als ein Jahr lang dauern.
Gerade ist der Kylltalradweg in Jünkerath eröffnet worden und wird fröhlich genutzt, da geht in der Gemeinde an der Oberen Kyll das nächste, mindestens so teure Vorhaben an den Start: Der Umbau der Bahnstation, in jahrelanger Verhandlungsarbeit von Ortsbürgermeister Rainer Helfen und seinen Mitstreitern in Kommune, Kreis und Land mit der Bahn eingetütet (der TV berichtete).
"Mein Aktenschrank füllt derzeit 26 DIN-A4-Ordner und eine Festplatte voller Daten", sagt der Gemeindechef. Aber: "Alles hat ein Ende" - so lautet einer der Sprüche, die ein Unbekannter in die Bahnunterführung von Jünkerath gesprüht und den der Bürgermeister fotografiert hat. Das gilt nun auch für den stellenweise erbärmlichen Zustand der Bahnstation: Genau zwölf Jahre, nachdem der damalige Ministerpräsident Kurt Beck 5000 Euro zur Finanzierung erster Studien für den Umbau bewilligte, wird dort nun richtig Schotter ausgegeben. Nahezu fünf Millionen Euro sind kalkuliert. Das sei aber die Nettosumme - "alles in allem und mit Mehrwertsteuer", sagt Helfen, werde man am Ende wohl bei rund sieben Millionen landen.
Davon spendiert die Landesregierung der DB Station&Service AG nun 1,17 Millionen, wie Innenminister Roger Lewentz vorige Woche mitteilen ließ. Die Arbeiten sollen Mitte Juni beginnen. Mit 15 Prozent Eigenanteil ist auch die Gemeinde beteiligt - eine knappe Dreiviertelmillion.
Was wird genau passieren? "Im Prinzip wird alles abgerissen und neu gemacht", sagt Helfen: neue Bahnsteige, Beleuchtung, Personenunterführung und Treppen, ein Aufzug und barrierefreie Rampen zum Außenbahnsteig und dem Bahnhofsvorplatz.
Auch die Parkplatzanlagen vor dem Bahnhof und in der Gewerkschaftsstraße werden behindertengerecht ausgebaut und erweitert. Das Projekt der Gemeinde für 569 000 Euro soll durch kräftige Zuschüsse aus Mainz mitfinanziert werden: Beantragt sind 420 000 Euro, die Prüfung läuft.
Den Auftakt machen die Arbeiten an der Unterführung, durch die man von der Bahnhofstraße unter der gesamten Anlage hindurch zur Gewerkschaftsstraße gelangt - und die in Zukunft der einzige Zugang zu den Gleisen sein soll: Der bisherige Durchgang zu den Bahnsteigen soll verschwinden.
Für den Bau des Fußgängertunnels, sagt Helfen, werden erst einmal die Gleise zerschnitten - zwei Behelfsbrücken sollen aber anschließend dafür sorgen, dass die Züge weiter durch Jünkerath rollen können. Der Umbau soll weitgehend im laufenden Bahnbetrieb vonstatten gehen, dennoch ist zeitweise mit Sperrungen zu rechnen. Dann sollen Busse die Reisenden zu den jeweils nächsten Bahnhöfen fahren.
Welches Unternehmen den Zuschlag für die Arbeiten erhält, wird in den kommenden Tagen entschieden - Helfen hofft darauf, dass eine Firma aus der Region berücksichtigt werde, "damit das Geld, das hier in Umlauf gebracht wird, auch unserer Wirtschaft zugute kommt".
Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude selbst gehört seit Jahren der Gemeinde, ebenso wie der Anbau mit der früheren Kneipe. Die Konzerte, die dort im "Großen Bahnhof" seit März laufen, sollen von den Arbeiten nicht beeinträchtigt werden.
Sobald weitere Details feststehen, auch zu möglichen Sperrungen rund um den Umbau, will die Ortsgemeinde zu einer Bürgerinformation einladen, der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben
Meinung
Gute Nachricht: Initiative gewinnt
© Ortsgemeinde Jünkerath | zurück nach oben |